seit 1699 über dem barocken Tabernakelaltar
präsent, war im 18. Jahrhundert Mittelpunkt der größten Wallfahrt der Stadt
und ihrer Umgebung.
Das
Gnadenbild hat seine eigene Geschichte:
Es
handelt sich um eine Kopie. Das
Original hatte der Karmelit P.
Dominikus
von Jesu Maria Ruzzola -
General des Ordens
- um
1610 in Rom unter dem Schutt eines verfallenen Hauses gefunden.
Das
Ölgemälde, das Maria in fraulicher Schönheit und anmutiger Haltung
darstellt, nahm er zu sich, verehrte es innig und glaubte seine Gebete
erhört. Bald schon ließ er das Bild zur öffentlichen Verehrung in der Kirche
Maria Della Scala in Rom aufstellen.
Um
1630 –
nach
seinem Tod
- kam es zu den Karmeliten nach München, im Jahre darauf nach Wien -
zunächst in die Privatkapelle Kaiser Ferdinand II., der es mit seiner
Gemahlin Eleonora und dem ganzen Hofstaat hoch verehrte.
1901
brachte man das Gnadenbild in die damals neu erbaute Karmeliterkirche in
Wien-Döbling, wohin in der Zeit der beiden Weltkriege viele Gläubige
Zuflucht nahmen und die „Mutter mit dem geneigten Haupt“ um ihre Fürbitte
anflehten.
Seither verstummte nie der alte Ruf „Monstra te esse Matrem“
(Erzeige dich eine Mutter zu sein). Auf vielen
Kopien ist er zu finden.
Eine frühe getreue
Nachbildung dieses in Wien hochgeschätzten Bildes befindet sich seit
1680 in unserem Hause. Der Chorherr des Kollegiatsstiftes von St. Martin,
Dr. Johann Jakob Schmidhofer, hatte es von
einem Wiener Maler erworben und der Ursuline M. Viktoria Jäger übereignet.
Die Schwestern verehrten das Marienbild und erlangten Hilfe in vielfältigen
Anliegen.
Im
Jahre 1699 gestattete der Generalvikar von Freising, das wundertätige
Bild auf dem Hochaltar der Klosterkirche zur öffentlichen Verehrung
auszusetzen. Damit war man dem Wunsch frommer Bürger Landshuts nachgekommen,
die das Bild sehen und darin Maria verehren wollten, nachdem immer mehr
Gebetserhörungen bekannt geworden waren.
Die Verehrung wuchs dermaßen an, dass viele Wallfahrer - auch von weit
entlegenen Orten - sich einfanden.
Dem
regen Wallfahrtswesen wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch die
Säkularisation ein jähes Ende bereitet. Die Kirche der Ursulinen hatte man
zweckentfremdet; sie diente als Lagerraum und Verkaufshalle. Das Gnadenbild,
aus dem kostbaren Rahmen gerissen, konnte gerettet werden. Man brachte es
nach Sankt Martin, wo es bis zur Wiederherstellung des Klosters aufgestellt
blieb.
1827
holten die Ursulinen ihr Kleinod heim, und seither ist die „Mutter mit dem
geneigten Haupt“ wieder erhabener
Mittelpunkt des
Tabernakelaltars in unserer Kirche.
Viel
von alten Wunderzeichen und äußerer Pracht sind verloren gegangen. Nur
wenige von den Weihegaben, die erhörte Pilger auf dem Altar niederlegten,
blieben dem Kloster erhalten und schmücken heute eine besonders schöne
Devotionalkopie.
Im
Konvent ist die Marienverehrung nie zum Stillstand gekommen. Die Ursulinen
hüten das Gnadenbild als kostbaren Schatz und vertrauen der Gottesmutter
allezeit die Anliegen von Kirche und Welt, von Kloster und Schule
an.
Möge Maria
als Gnadenvermittlerin von vielen Mitchristen neu entdeckt werden!
Anmerkung:
Den 300. Jahrestag der öffentlichen Verehrung
des Bildes nahmen die Museen der Stadt Landshut (1999/2000) zum Anlass, die
altbayerische Marienfrömmigkeit in einer vielfältigen kulturgeschichtlichen
Schau
"Maria
allerorten“
zu
würdigen.
Die Ausstellung fand in der Heilig-Geist-Kirche statt.
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