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Daten zur Ordens- und Klostergeschichte

1535 wird die Compagnia di Sant´ Orsola von Angela Merici in Brescia gegründet.

Ihre Gemeinschaft verbreitet sich zunächst in Oberitalien und wird mit der Unterweisung der Mädchen in der christlichen Lehre beauftragt.

Im Weiteren entstehen viele Ursulinen-Gemeinschaften in Frankreich, wo mit beginnendem 17. Jh. sich die "Gesellschaft der heiligen Ursula"  zum kirchlichen Orden entwickelt.

Auf dem Weg über Lüttich entstehen die meisten deutschen Ursulinenklöster.

1639 kommt es zur ersten Niederlassung in Köln.

1668 folgen die Ursulinen dem Ruf des bayerischen Kurfürsten Ferdinand Maria. Von Lüttich über Dinant und Messkirch kommen die Frauen nach Landshut, um hier - wie es in der Stiftungsurkunde heißt - "... mittels Haltung einer öffentlichen Schule die Kinder weiblichen Geschlechts in guten Sitten, Tugenden und anderen Wissenschaften zu lehren."

Auf dem von Kurfürst Ferdinand Maria gestifteten Bauplatz in der unteren Neustadt werden Kirche, Kloster und Pensionat mit eigenen Mitteln erbaut.

- Während der ersten Bauphase wohnen die Schwestern in einer ihnen zugewiesenen Unterkunft in der Oberen Länd, wo sie auch seit ihrer Ankunft in Landshut eine sog. „äußere Schule“ für Mädchen aus dem Volke führen.

1680 erst kann der Umzug in das Kloster erfolgen und die Unterrichtstätigkeit im eigenen Haus fortgesetzt werden.

- Im gleichen Jahr übereignet ein Chorherr des Kollegiatsstiftes St. Martin, Landshut einer Ursuline das Gnadenbild der „Mutter mit dem geneigten Haupt“, das 1699 zur öffentlichen Verehrung auf den Hochaltar der Kirche erhoben wird.

1691 sind Neugründungen in Straubing und Innsbruck möglich.

Anfang des 18. Jahrhunderts werden bauliche Erweiterungen im Kloster und Schulbereich notwendig

1730 steht die gesamte Klosteranlage.

Im November 1809 erfolgt im Zuge der Säkularisation die Aufhebung des Klosters, die Übersiedlung der älteren und schwächlichen Ordensmitglieder ins „Aussterbekloster“ nach Straubing. Neun Lehrerinnen werden verpflichtet, in Landshut zu bleiben und den Elementarunterricht an der Mädchenschule der Stadt weiterzuführen.

Das Vermögen der Gemeinschaft wird konfisziert, Kloster und Schulgebäude werden besetzt - von der Militärverwaltung, vom französischen Hospital, von den Knabenschulen der Stadt.

1826 verfügt König Ludwig I. die Wiederherstellung des Klosters und seiner Schulen. Zwei einflussreiche Persönlichkeiten der Stadt Landshut, Hochschulprofessor Johann Michael Sailer und Magistratsrat Aloys Fahrmbacher, hatten sich nachdrücklich dafür eingesetzt.

1827 holen die Ursulinen das Gnadenbild von Sankt Martin zurück, wohin es 1810 gebracht worden war; die drei Schwestern, die die 18 Jahre des Exils überlebt haben, kehren  aus Straubing ins Landshuter Kloster heim.

Es wird von einer zweiten Gründungsphase des Ursulinenklosters St. Joseph gesprochen – nach beinah zwei Jahrzehnten Unterbrechung klösterlichen Lebens bzw. ebensolang währendem Exil der Schwestern.

Erste Oberin nach der Wiedererrichtung ist M. Borgia Metz. (1827-37)

1830 kann das Pensionat wieder eröffnet und                                  
1833 eine weiterführende Schule für Mädchen eingerichtet werden.

In den Zeitraum nach der Wiederherstellung des Klosters fallen Aussendungen von Ordensmitgliedern:

- 1837 nach Frauenchiemsee; eine Ursuline leistet wesentliche Hilfe bei der spirituellen Wiederbelebung des Konvents

- 1844 in die Schweiz; die Schwestern in Landshut sind gebeten, das aufgehobene Ursulinen-Kloster in Luzern wiederherzustellen

- 1847 nach Sankt Louis im Bundesstaat Missouri/Nordamerika; auf Wunsch des Generalvikars soll dort ein Schulkloster gegründet werden

- 1854 nach Hermannstadt/Siebenbürgen, wo personelle Hilfe erbeten worden war.

In Landshut selbst wird der Mädchen-Unterricht vertieft und erweitert. Schulen werden ausgebaut bzw. neu eingerichtet - u. a. eine Lehrerinnenbildungsanstalt und ein Lyzeum mit Reformrealgymnasium.

Während der Zeit des Nationalsozialismus erfolgt der Abbau aller klösterlichen Bildungsanstalten.

1941 sind Instituts- und Schulgebäude für ein Gefangenenlazarett zur Verfügung zu stellen, 1942-46 für verwunderte deutsche Soldaten.

1945 gibt es einige Bombenschäden, und vorübergehend sind die Schulgebäude von den Amerikanern besetzt.

Im Herbst 1945 kann die Unterrichtstätigkeit an der Volksschule, im selben Jahr auch an der Mädchenmittelschule aufgenommen und das Internat wieder eröffnet werden.

1948 wird eine Frauen-Fachschule eingerichtet,                             
1949 eine einjährige Haushaltungsschule;                                             
ab 1951 führt das Kloster wieder ein Gymnasium.

1953 übernimmt der Konvent Schloss Hohenburg bei Lenggries und funktioniert es um in eine Schule - zunächst Mädchenmittel- und Haushaltungsschule - mit Internat.

1958 verlegen die Ursulinen das Gymnasium von Landshut nach dorthin. - In Landshut findet 1963 das letzte Abitur statt.

1990 wird die Trägerschaft der Hohenburger Schulen (Realschule und Gymnasium) der Erzdiözese München und Freising übergeben,     
1992 die der Landshuter Realschule.

Heute besuchen ca. 800 Mädchen die letztgenannte mittlerweile zur sechsstufigen Form ausgebaute Realschule.

2003 kehren die Hohenburger Schwestern nach Landshut zurück, während die Schulen dort mit knapp 900 Mädchen nach 50-jähriger Ursulinentätigkeit unter kirchlicher Leitung weiter bestehen.

2004 wird das Tagesheim der Ursulinen in Landshut geschlossen.

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