"Seid wachsam mit weitem und
sehnsüchtigem Herzen."
Dieser Satz der Hl. Angela hat auch in unserer
heutigen Zeit nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Elf Teilnehmerinnen
aus nah und fern ließen sich von diesem Gedanken ansprechen und folgten der
Einladung der Ursulinen in ihr Kloster nach Landshut. Noch am Ankunftsabend,
nach Kreuzweg und Abendessen, begann die erste Arbeitseinheit. Nach einer
Vorstellungs- und Kennenlernrunde stiegen wir gleich in unser Thema ein und
beschäftigten uns mit dem wachsamen Herzen. Sr. Andrea hielt eine Einleitung
und schon kurz darauf entwickelte sich ein lebhaftes Gespräch unter den
Teilnehmerinnen. Wachsam nahmen wir die Meinungen der Anderen wahr und
wurden so fähig, die eigene Wachsamkeit zu hinterfragen. Gut ausgeschlafen
begann der nächste Tag mit dem Morgengebet und nach einem ergiebigen
Frühstück machten wir uns an die Arbeit mit dem weiteren Aspekt dieses
bemerkenswerten Satzes der Hl. Angela. Das sehnsüchtige Herz - Auch hier
führte uns Sr. Andrea wieder näher an den Begriff Sehnsucht heran und in der
Stille spürte anschließend jede Teilnehmerin ihren eigenen Sehnsüchten im
Leben nach. Deutlich wurde der Unterschied zwischen Wünschen und Sehnsüchten
herausgestellt. Sehnsucht ist etwas Immaterielles, Sehnsucht hat etwas mit
Transzendenz zu tun. Der Mensch hat unendliche Sehnsucht nach unendlichem
Glück. Am Nachmittag des zweiten Tages hieß es dann, das Herz zu weiten. Der
Mensch lebt in einer Spannung. Eine Spannung von Weite und Enge, von Nähe
und Ferne, von einem Ja und einem Nein. Diese Ambivalenz gilt es
auszuhalten. Noch einmal zogen sich alle Teilnehmerinnen zurück in die
Stille, um in einem selbst verfassten Gebet, Gedicht oder Bild der inneren
Stimme Ausdruck zu verleihen. So stärkten sich in diesen Stunden Seele und
Geist und dank
Sr. Theresita, die uns in die meditativen Tänze einführte, kam auch das
Körpergefühl nicht zu kurz. Ein großer Teil der Teilnehmerinnen setzte sich
aus ehemaligen Schülerinnen der Ursulinen zusammen, die sich gerne an ihre
Schulzeit erinnern. Doch die Erinnerung und die Kenntnisse an und über die
Hl. Angela lagen arg im Dunkeln. Durch einen anschaulichen Vortrag erfuhren
wir die Lebensgeschichte und den Werdegang der Hl. Angela. Spannende
Reiseerlebnisse unseres Schwesterteams zur Wirkungsstätte der Heiligen in
Brescia ließen uns einen kurzweiligen Abend erleben. Höhepunkt eines
Besinnungswochenendes ist und bleibt natürlich die hl. Messe mit dem Herrn
Spiritual des Hauses, die er eigens für unsere Gruppe zelebrierte. Dankbar
erlebte eine jede von uns, welch kostbares Geschenk uns an diesem
Sonntagvormittag bereitet wurde. Gebet, Meditation, meditative Tänze,
geistliche Lieder, Gespräche mit theologischem Inhalt, die Stille des
Klosters und die liebevolle Freundlichkeit aller Schwestern im Haus gaben
und werden auch in Zukunft allen Teilnehmerinnen neue Kraft, neuen Ansporn
geben, den Alltag ihres Lebens zu meistern. So bleibt am Ende wieder nur
Dank zu sagen - Dank an Sr. Andrea, die den roten Faden unseres Themas nie
verlor. Dank an
Sr. Claudia, die sich um alle organisatorischen Dinge und noch mehr sorgte.
Dank an
Sr. Valeria, die mit sicherer Tonlage unseren Gesang dirigierte und Dank an
Sr. Theresita, die uns das Tanzen lehrte. Dank auch an alle Schwestern für
die gemeinsamen Mahlzeiten und für die Gastfreundschaft in ihrem Haus.
Monika Schmidt-Hammerich
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